24-Stunden-Betreuung organisieren – der große Ratgeber
Für ältere Menschen ist es ein Herzenswunsch, bis ins hohe Alter in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können. Körperliche und kognitive Einschränkungen erschweren vielen von ihnen jedoch das Leben in der gewohnten Umgebung. In diesen Fällen ist die Inanspruchnahme einer 24-Stunden-Betreuung eine gute Option, um die Versorgung im Alltag sicherzustellen.
Leben im eigenen Zuhause auch im gehobenen Alter
Wenn die physische und mentale Leistungsfähigkeit abnimmt, setzt bei vielen betreuungsbedürftigen Personen die Angst vor dem Umzug ins Pflegeheim ein. Auch für die Angehörigen ist dies eine schwierige Zeit, denn eine private Betreuung ist für sie meist nicht mit den beruflichen Verpflichtungen vereinbar. Ein sinnvoller Kompromiss ist die
24-Stunden-Betreuung. Hierbei stellen ausgebildete Betreuungskräfte die Grundversorgung sicher, erledigen Besorgungen und leisten Gesellschaft. Damit grenzt sich diese Dienstleistung vom mobilen Pflegedienst ab, denn eine medizinische Versorgung erfolgt nicht. Vielmehr steht die Unterstützung beim An- und Ausziehen, bei der Körperpflege, dem Einkaufen und den alltäglichen Herausforderungen im Fokus.
Der Großteil der in Deutschland beschäftigten Betreuungskräfte stammt aus Osteuropa. Eine Besonderheit, die sowohl den Angehörigen als auch der zu betreuenden Person und der Betreuungskraft zugutekommt. Im Gegensatz zu einem Platz im Pflegeheim oder dem betreuten Wohnen ist diese Versorgungsvariante günstiger und individueller. Statt mehreren Hilfsbedürftigen gerecht werden zu müssen, kann die Betreuungskraft ihre Aufmerksamkeit bei diesem Modell einer einzigen Person widmen. Diese wiederum profitiert von einer helfenden Hand, die den Alltag leichter und geselliger gestaltet.
Checkliste für die Organisation einer 24-Stunden-Betreuung
✓ Den Pflegegrad bestimmen lassen
Obwohl die 24-Stunden-Betreuungskräfte nicht die medizinische Versorgung übernehmen, spielt der Pflegegrad bei der Nutzung dieser Dienstleistung eine Rolle. Er ist
ausschlaggebend für das Pflegegeld, das Angehörige für dieses Versorgungsmodell von der Pflegekasse erhalten. Im Rahmen einer Untersuchung durch unabhängige Gutachter wird der Grad der Pflegebedürftigkeit der betroffenen Person bestimmt. Anschließend wird diese in eine der fünf Kategorien eingeteilt. Je geringer die Fähigkeit zur Selbstversorgung, desto höher fällt das Pflegegeld aus.
✓ Die erforderlichen Leistungen für die Betreuung festlegen
Der Pflegegrad der zu betreuenden Person gibt einen groben Überblick, über deren körperliche und geistige Verfassung. Um eine optimale Versorgung sicherzustellen, sollten der genaue Umfang der zu erbringenden Dienstleistungen jedoch vorab niedergeschrieben werden. Sollen neben der Grundversorgung spezielle Aufgaben – wie das Schneeräumen im Winter – erledigt werden? Seriöse Anbieter stellen den potenziellen Auftraggebern ein Formular zur Verfügung, in dem der individuelle Leistungsbedarf verdeutlicht werden kann. Dies beugt späteren Diskussionen über das Aufgabengebiet der Betreuungskraft vor.
✓ Die Kosten für Betreuung im Auge behalten
Das Formular mit den gewünschten Dienstleistungen verhindert nicht nur Missverständnisse und Unklarheiten, es bildet auch die Basis für die Berechnung der Kosten. Professionelle
24-Stunden-Betreuungsdienste unterbreiten ein maßgeschneidertes Angebot, das auf den individuellen Betreuungsbedarf abgestimmt ist. Auf diese Weise schlagen nur die Leistungen zu Buche, die tatsächlich erforderlich sind. Angehörige sollten in ihrer eigenen Kostenaufstellung auch das Pflegegeld beziehungsweise das Verhinderungspflegegeld berücksichtigen.
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✓ Den Dienstleister auf Herz und Nieren prüfen
Eine 24-Stunden-Betreuungskraft wohnt mit der zu betreuenden Person zusammen und sollte entsprechend vertrauenswürdig sein. Im Gegensatz zu Vermittlungsagenturen greifen spezialisierte Anbieter auf ihr eigenes Personal zurück, dessen fachliche und charakterliche Eignung eingehend überprüft wird. Sind die Betreuungskräfte gemäß den gesetzlichen Vorschriften versichert? Wird bei Ausfall eine Ersatzkraft zur Verfügung gestellt? Ein Blick in den Dienstleistungsvertrag sowie auf die Referenzen des Anbieters gibt Aufschluss.
✓ Die Meinung der betreuungsbedürftigen Person berücksichtigen
Aufgrund der räumlichen Nähe zwischen der zu betreuenden Person und der Betreuungskraft kommt dem Aspekt der Sympathie eine besondere Bedeutung zu. Neben der eigenen Einschätzung sollten Angehörige auch die Empfindungen der oder des Betreuungsbedürftigen beachten. Hat sich auch nach der Eingewöhnungsphase kein vertrauensvolles und harmonisches Verhältnis zur Betreuungskraft ergeben, kann ein Wechsel sinnvoll sein. Ein guter Anbieter stellt binnen weniger Tage unkompliziert eine andere Betreuungskraft bereit.
Die Lieben in guten Händen wissen
Wer zur Versorgung der Angehörigen auf Hilfe angewiesen ist, der sollte diesen Schritt gründlich planen. Zunächst gilt es, den individuellen Betreuungsbedarf zu ermitteln. Eine detaillierte Kostenaufstellung hilft, den Überblick über den finanziellen Aufwand zu behalten. Unter Berücksichtigung des zwischenmenschlichen Aspektes ist es wichtig, dass der Anbieter bei fehlender Sympathie schnell eine Ersatzkraft bereitstellt. Dies bereitet den Weg zu dem, was sich alle Angehörigen für ihre betreuungsbedürftigen Lieben wünschen: eine zuverlässige, professionelle und würdevolle 24-Stunden-Betreuung.
Vielen Dank für den Artikel. Das habe ich gerade mit meiner Mutter durchgemacht. Und ganz sicher bin ich mir immer noch nicht, dass ich das richtige gefunden habe. Vielen Dank dafür.