Egal ob in Foren oder in Fachbeiträgen – die Private Krankenversicherung, häufig auch PKV genannt, wird meist als unfair, teuer und aufwendig dargestellt. Vor allem am Prinzip der Vorverauslagung bei den Kosten und den steigenden Beiträgen stören sich die Kritiker. Doch stimmt das alles wirklich? Muss man wirklich damit rechnen, günstig geködert zu werden und später tief in die Tasche zu greifen? Oder wird hier wieder einmal heißer gekocht, als gegessen.
Wie teuer ist eine private Krankenversicherung heutzutage?
Wie teuer ist eine private Krankenversicherung? Diese Frage stellt man sich meist direkt zuerst, denn der Monatsbeitrag spielt eine entscheidende Rolle, wenn man sich für oder gegen einen privaten Krankenschutz entscheidet. Feststeht, die Beiträge sind günstig. Als Beispiel kann hier die Hanse Merkur geführt werden, die Beispielrechnungen zu unterschiedlichen Tarifen auf der Webseite anbietet. Hier ist zu sehen, dass ein 35-jähriger Selbständiger zum Beispiel gerade einmal 270,63 Euro monatlich zahlen müsste.
So sieht die Rechnung aus:
25 Jahre | 35 Jahre | |
Ambulante, zahnärztliche und stationäre Leistung (Tarif KVS) | 146,38 EUR | 188,99 EUR |
1- oder 2-Bett-Zimmer im Krankenhaus inkl. Chefarzt-/Spezialistenbehandlung (Tarif PSV) | 26,96 EUR | 36,37 EUR |
Pflegepflichtversicherung (Tarif PVN) |
16,99 EUR | 22,73 EUR |
Gesetzlicher Zuschlag | 17,33 EUR | 22,54 EUR |
Monatsbeitrag gesamt | 207,66 EUR | 270,63 EUR |
Man kann also sehen, dass die Kosten im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung sehr gering ausfallen. Hier steigt man nämlich mit monatlich mindestens 380,19 Euro ein. Nur der Härtefall-Tarif, der dem Notlagentarif der PKV ähnlich ist, ist mit 253,46 Euro noch günstiger zu haben. Die Erhöhungen der Beiträge in der PKV sind meist auch nicht so schlimm wie angenommen. In der Regel ergibt sich eine jährliche Erhöhung um die 2 Prozent. Es sollte jedoch bedacht werden, dass sich auch die gesetzliche Krankenversicherung regelmäßig verteuert.
Weiterführende Informationen
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Wie sieht es mit den Leistungen und der Fairness aus?
Die Leistungen der Privaten Krankenversicherung werden meist als sehr umfangreich beworben, was Kritiker jedoch als Augenwischerei bezeichnen. So sollen die Terminvorteile längst nicht mehr in der Realität eine Sache sein und die medizinische Versorgung dieselbe. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Während es Ersteres immer noch gibt – das kann man auch selber einmal am Telefon probieren – ist Letzteres sogar gesetzlich festgelegt.
Die GKV unterstützt in ihren Katalogen nur bestimmte Medikamente und Unternehmen. Die private Krankenversicherung wiederum geht nur danach, ob das Medikament helfen wird. Ärzte haben also einen viel größeren Spielraum, wenn es darum geht, was man den Patienten verschreiben und raten kann. Auch werden Dinge, welche die GKV gar nicht bezuschusst, teilweise oder komplett übernommen. Dazu zählen Laser-Behandlungen am Auge, Brillen, neueste Medikamente, Behandlung durch einen Chefarzt und vieles mehr.
Lohnt sich die Private Krankenversicherung nun also?
Wie teuer eine PKV werden kann, haben wir geklärt. Auch, was sie alles leistet. Ob sie sich am Ende für einen selbst lohnt, muss man jedoch für sich entscheiden. Der günstige Preis, die besseren Leistungen und die weiteren Vorteile sind klare Argumente. Jedoch muss man bedenken, dass man Kosten vorverauslagen muss. Die Erstattung durch die Kasse findet meist 4 Wochen später statt. Rechnungen können einfach via App eingereicht werden.
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